Girona
 

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Die Provinzhauptstadt Girona beherbergt annähernd 90.000 Einwohner und gilt als die Stadt mit der höchsten Lebensqualität in ganz Spanien. Die Universitätsstadt weist einen überdurchschnittlichen Wohlstand mit einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen in Europa, eine für spanische Verhältnisse sehr niedrige Arbeitslosenquote und kaum vorhandene Kriminalität aus. Zudem liegt der Altersschnitt der Bevölkerung deutlich unter dem anderer spanischer Metropolen. Girona liegt im Herzen des Wirtschaftsmotors Katalonien. Die Wirtschaftskraft wird deutlich, wenn man sich der Stadt über die Einfallstraßen nähert.

Erreicht man den Stadtkern, bietet sich ein völlig anderes Bild. Hier zeigt sich Girona von seiner romantischen Seite. Eng verwinkelte Gässchen führen den Besucher durch das Labyrinth der Altstadt. Wir befinden uns auf geschichtsträchtigem Boden. Kaum eine andere Siedlung wurde in seiner Geschichte häufiger angegriffen, als diese Stadt am Riu Ter. Über 30-mal wurde Girona vergeblich belagert, was ihr den Beinamen Ciutat dels Setges (”Stadt der Belagerungen”) einbrachte.

Das Wahrzeichen der Stadt ist zweifelsohne die wuchtige Kathedrale Santa Maria mit ihrer ausladenden 90-stufigen Treppe, die zum Haupteingang führt. Da das Bauwerk zudem von den Nachbargebäuden augenscheinlich eingemauert wurde, bietet sich dem Besucher ein beeindruckendes Bild. Er spürt förmlich, wie klein er vor Gottes Macht erscheint. Aufgrund der über 400-jährigen Bauzeit flossen die verschiedensten Baustile in die Architektur des Gotteshauses ein. Dominiert außen die Renaissance und der Barock, zeigt sich die Kathedrale im Inneren vorwiegend im gotischen Stil.

Gegen eine Eintrittsgebühr kann man die sakralen Schätze bewundern. Das berühmteste Exponat ist sicherlich der Wandteppich aus dem 12. Jhd., der die Schöpfungsgeschichte darstellt. Hinter dem Gebäude findet man einen Garten mit romantischen Arkadengängen. Dieses Kleinod ist zur Rast sehr empfehlenswert. Anschließend sollte man die nahe gelegene alte Stadtmauer erklimmen. Von hieraus bietet sich ein phantastisches Panorama über die Stadt und das bergige Umland.  

Von der Treppe der Kathedrale werfen wir einen Blick hinüber zur gotischen Kirche Sant Feliu, die von vielen Einheimischen mehr verehrt wird, da sie im Mittelalter vielen angesehenen Patriziern der Stadt als letzte Ruhestätte diente. Der Boden des Kircheninneren ist mit vielen wappenverziehrten Grabplatten bedeckt, die sich auch im Außenbereich fortsetzen. Selbst an den Außenwänden der Kirche sind Sargophage angemauert worden.

Der hoch emporragende Turm von Sant Feliu ist wohl einmalig. Im Jahre 1581 wurde er von einem Blitz getroffen, seitdem fehlt die damals verbrannte Turmspitze. Unweit der beiden Kirchen findet man die Arabischen Bäder (Banys Arabs). Sie stammen aus dem 13. Jhd. und sind mit Elementen alter arabischer Bäder versehen. Errichtet wurden sie allerdings nach der arabischen Epoche. Kein Besuch Gironas, ohne einen Spaziergang entlang des Riu Onyar mit seinen bunten Häusern. Hier am Scheidepunkt zwischen Neu- und Altstadt bieten sich dem Fotografen herrliche Motive. Zum Schluss des Spazierganges tauchen wir nochmals in die engen Gassen der Altstadt ein. Im Call, dem ehemaligen Judenviertel, lebte bis zum Ende des 15. Jhds. eine große jüdische Gemeinde. Hier befand sich auch eine Synagoge.    

Ganz gleich, ob man gemütlich shoppen  oder sich dem Flair der Altstadt hingeben möchte; ein Besuch Gironas sollte auf alle Fälle auf Ihrem Urlaubsplan stehen.

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